An diesen heißen Tagen erinnere ich mich öfter an meine letzte kühle Reise nach Russland. Ende April 2018 erfüllte ich meinen alten Traum: ich war endlich in Sankt Petersburg und in Moskau. Ganz kurz, nur 1-2 Tage in jeder Stadt. Ich besuchte dort meine besten Freundinnen und konnte ziemlich viel von den Städten sehen. Im April war es in Deutschland schon bis zu +30 Grad, aber die Nordhauptstadt Russlands erwartete mich mit kühleren Temperaturen. +4 Grad. Ein richtiges europäisches Winterwetter. Sankt Petersburg ist wunderschön. Eine europäische Stadt mit einer angenehmen Atmosphäre und netten Leuten. Die Stadt mit reicher Geschichte und vielen Möglichkeiten für Jugendliche.
Viele junge Russen, auf jeden Fall aus Sibirien, möchten nach Moskau oder Sankt Petersburg umziehen. Und einige schaffen das. Ich kenne mehrere Absolventen/-innen aus meiner Uni in Barnaul, die jetzt in Sankt Petersburg oder Moskau wohnen und einen guten Job haben. Sankt Petersburg und Moskau sind anders, als ob sie nicht ein Teil von Russland wären. Barnaul wirkt auf mich eher depressiv. In Barnaul ist es schwierig, einen guten Job mit einem normalen Lohn zu finden. Ja, die Mietkosten sind dafür niedriger und das Preisniveau ist im Durchschnitt auch nicht so hoch, wie in den 2 russischen Hauptstädten.
Sankt Petersburg ist eine faszinierende Stadt, die Kulturhauptstadt Russlands.
Moskau muss jeder Russe besuchen, davon bin ich überzeugt. Moskau ist auch wunderschön. Leider konnte ich vieles nicht sehen, einiges war wegen Vorbereitungen zur Militärparade am Tag des Sieges abgesperrt (auch der Rote Platz), einiges war wegen einer geplanten und nicht genehmigten Demonstration abgesperrt. Und Polizisten waren überall. Für mich war das kein Sicherheitsgefühl. Eher umgekehrt. Und fast auf jedem Gebäude im Zentrum hängt eine Videoüberwachungskamera. Ich hatte das Gefühl, dass man dort, wo ich hingehe, schon auf mich wartet. Moskau wird in den letzten Jahren erneuert und umgebaut. Das stört auch Touristen wie mich, aber das wird für die Zukunft gemacht. Ob ich in der Zukunft wieder nach Moskau fliege, weiß ich nicht. In Moskau war ich auf dem höchsten Fernsehturm Europas - Ostankino. Die Sicherheit dort ist besser, als auf jedem Flughafen, ich musste sogar meine Flasche Wasser aufmachen, um zu beweisen, dass da kein Wodka drin ist. Aber die Aussicht von oben, von der Aussichtsplattform in der Höhe von 340 Meter, ist fantastisch! Man sieht natürlich nicht die ganze Stadt (so groß ist Moskau!). Sehr beeindruckend!
Und in meiner Heimat, in der Stadt Smeinogorsk, schneite es am 2. Mai! Wunderschön! Das hätte ich auch jetzt, bei der Hitze von über +30 Grad.